Wie sieht die Verfolgung in Brunei aus?
Da die Scharia in Brunei immer weiter umgesetzt wird, sind Christen immer wieder mit Beschränkungen konfrontiert, wie sie ihren Glauben in der Öffentlichkeit leben können. Nach diesen Gesetzen ist die Konversion vom Islam illegal, und der Druck auf jeden, der Jesus folgt, ist gross. Viele protestantische Kirchen können sich nicht als «Kirchen» registrieren lassen und sind stattdessen gezwungen, sich als Unternehmen oder säkulare Organisationen zu registrieren, die der Regierung jedes Jahr Finanz- und Organisationsberichte vorlegen müssen.
Brunei hat strenge Richtlinien für alle nicht-islamischen Gottesdienste. Öffentliche Weihnachtsfeiern sind verboten – Christen dürfen Weihnachten nur an Orten feiern, wo Muslime sie nicht sehen können. Bibeln werden streng kontrolliert, und die Einfuhr von Bibeln ist nur selten für den persönlichen Gebrauch erlaubt. Kirchliche Aktivitäten werden überwacht, und jeglicher Austausch über den Glauben mit Muslimen ist illegal.
Alle Christen in Brunei sind in gewissem Masse diskriminiert, doch Konvertiten sind besonders dem Druck von Familie, Gemeinschaft und Regierung ausgesetzt. Frauen, die das islamische Kopftuch nicht tragen, können unter Druck gesetzt werden, dies zu tun. An einigen öffentlichen Orten - wie Schulen oder Internaten – sind Bibeln verboten, wenn die Mehrheit der Gemeinschaft muslimisch ist. Insgesamt ist Brunei ein schwieriger Ort, um Jesus nachzufolgen.
Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?
Konvertiten aus dem Islam sind am meisten gefährdet und werden am stärksten verfolgt.
Treffen Sie Lina*
«Ich sass allein in einer Ecke und las die Bibel, als ein paar Mädchen auf mich zukamen und mich fragten, warum ich eine Bibel mit in die Schule bringe. Sie schrien: ‹Lass das Buch zu Hause!› Ich war so erschrocken. Das waren meine Freundinnen. Ich hatte sie noch nie so wütend gesehen.»
Lina*, eine junge Christin in Brunei
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Die Lage in Brunei ist für Christen nach wie vor schwierig – und das schon seit Jahren. Die Einführung der Scharia hat ein von Druck geprägtes Umfeld geschaffen und die ohnehin schon schwierige Situation für Christen – insbesondere für diejenigen, die vom Islam konvertiert sind – noch verschärft. Obwohl das Strafgesetzbuch der Scharia noch keine sichtbaren Folgen für die christliche Minderheit hat, leben die Gläubigen vorsichtig und versuchen, Fehltritte oder Fehleinschätzungen zu vermeiden. Die Kirchen bewegen sich weiterhin in einer rechtlichen Grauzone und existieren nur so lange, wie die bruneianische Monarchie es zulässt.
Wie hilft Open Doors den Christen in Brunei?
Open Doors organisiert Gebetsunterstützung für verfolgte Gläubige in Brunei.
Lieber Gott: Wir beten für die Christen in Brunei, die mit Diskriminierung und Verfolgung zu kämpfen haben, weil sie Dich anbeten. Segne Sie und schenke ihnen heute ein Gefühl Deines Friedens. Gib Deinem Volk den Mut, trotz des Drucks für Dich einzustehen. Und bitte gib unseren Brüdern und Schwestern in Brunei mehr Freiheit. Darum bitten wir in Jesu heiligem Namen, Amen.