Kamerun

Wie sieht die Verfolgung in Kamerun aus?

Die Ausbreitung der islamisch-extremistischen Ideologie nimmt weiter zu, insbesondere in den nördlichen Gebieten des Landes mit einem hohen muslimischen Bevölkerungsanteil. Dies bedeutet, dass der Übertritt vom Islam zum Christentum gefährlicher ist denn je. In diesen Teilen Kameruns sind Neubekehrte oft gezwungen, ihren Glauben im Verborgenen zu leben, und der Besitz von Bibeln oder anderer christlicher Literatur kann zu Drohungen und Aggressionen führen. Wenn die Konvertiten ihren Glauben an Jesus gegenüber Familienmitgliedern oder ihrem Umfeld offenbaren, sind sie einem erheblichen Risiko ausgesetzt. 

Die zunehmende Bedrohung durch Boko Haram und ISWAP im hohen Norden gibt ebenfalls Anlass zur Sorge. Die Christen in diesem Teil Kameruns sind von Entführung, sexueller Gewalt, Zwangsumsiedlung und Tod bedroht. Darüber hinaus wurden die kirchlichen Aktivitäten erheblich beeinträchtigt – viele Kirchen können aufgrund von Angriffen und Vertreibung sowie aufgrund des Drucks der Regierung nicht mehr tätig sein. 

Auch die politische Instabilität bereitet den Gläubigen Sorgen, da sie dadurch zunehmend verwundbar sind. Die anhaltenden Kämpfe zwischen der Regierung und den Rebellengruppen haben die Kirche in Mitleidenschaft gezogen, wobei einige Rebellengruppen gezielt gegen Christen vorgehen. Und die humanitäre Krise in der benachbarten Zentralafrikanischen Republik (ZAR) hat zu einem andauernden Zustand des Umbruchs geführt. Viele Christen aus der ZAR sind geflohen und haben in Kamerun Zuflucht gesucht. Dies führt zu neuen Schwierigkeiten für die Gläubigen unter den Flüchtlingen und für die Christen, die bereits in Kamerun sind. Sie versuchen, Jesus trotz des Chaos des anhaltenden Konflikts zu folgen. 

Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?

Christen, die an Orten leben, an denen sie der Gefahr eines gewaltsamen Angriffs ausgesetzt sind, sind in Kamerun am meisten gefährdet. Dazu gehören der Hohe Norden und andere Regionen, in denen es Gewalt durch Rebellen gibt. Konvertiten vom Islam können besonderem Druck ausgesetzt sein. Darüber hinaus sind Christen, die in der Nähe von Gebieten leben, die von Konflikten zwischen den Sicherheitskräften der Regierung und Rebellengruppen im Südwesten geprägt sind, einem starken Druck ausgesetzt. Zu diesen Herausforderungen gehören unter anderem das erhöhte Risiko von Entführungen, die Besetzung ihrer Kirchen durch das Militär und die Rebellen sowie verschiedene weitere Widrigkeiten. 

Treffen Sie einen Pastor aus Kamerun

 «Das Wort Gottes ist die Quelle meiner Hoffnung und Stärke. Boko Haram hat mir mein Glück genommen, als sie meine Bibel verbrannt haben.» 

Rukayyatu (Name geändert), eine Frau aus dem Hohen Norden von Kamerun, deren Dorf von Boko Haram angegriffen wurde 

Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?

Kamerun ist nach wie vor ein schwieriger Ort für Christen aller Art. Die Intensität der Gewalt hat ein extremes Ausmass angenommen. Der Druck auf das Gemeinde- und Kirchenleben ist hoch, und die Christen in der Region des Hohen Nordens - und in den benachbarten Regionen, die von militanten islamistischen Angriffen bedroht sind – sind einer ständigen Bedrohung durch Gewalt ausgesetzt. Boko Haram und ISWAP haben es auf Christen und christliche Gemeinschaften abgesehen, ziehen durch Dörfer, zerstören Häuser und Kirchen, entführen Gläubige und lassen Leichen zurück. 

Wie hilft Open Doors den Christen in Kamerun?

Open Doors arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, um verfolgte Christen in Kamerun zu stärken, indem sie Nothilfe, Traumabehandlung, Projekte zur wirtschaftlichen Befähigung und geistliche Betreuung für neue Gläubige anbieten.