Kolumbien

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Wie sieht die Verfolgung in Kolumbien aus?  

Als der kolumbianische Präsident Gustavo Petro letztes Jahr sein Amt antrat, warb er mit einem Plan für «totalen Frieden». Das ist im letzten Jahr jedoch nicht geschehen. Stattdessen werden Gemeindeleiter nach wie vor schikaniert, erpresst und ermordet, weil bewaffnete Guerillas, Drogenbanden und andere bewaffnete Gruppen die Kontrolle über die Gebiete übernehmen. Christen in diesen Gebieten, die es wagen, öffentlich über Korruption und Gewalt zu sprechen, werden wegen ihres mutigen Zeugnisses angegriffen. Auch Gemeindeleiter, die sich in ihren Predigten gegen kriminelle Aktivitäten aussprechen, können zur Zielscheibe werden. Gläubige, die mit Jugendlichen arbeiten oder sich für Menschen- und Umweltrechte einsetzen, riskieren ebenfalls Gewalt durch bewaffnete Gruppen. Im Grunde genügt jede Handlung, die eine Gruppe als Herausforderung ansieht oder die sich gegen ihre illegalen Aktivitäten richtet, um gewalttätige Angriffe oder immensen Druck zu verursachen. 

In einigen indigenen Gemeinschaften gibt es mitunter erheblichen Widerstand gegen christliche Missionare und alle, die sich von traditionellen Praktiken abgewandt haben, um Jesus zu folgen. Folglich werden diese Gläubigen bedroht, inhaftiert und körperlich misshandelt. Zudem verlieren den Zugang zu Grundbedürfnissen wie Wasser, Strom, Bildung, sanitären Einrichtungen und können sogar ihr Land verlieren. Diese Feindseligkeit führt dazu, dass die Christen aus ihrer Gemeinschaft ausgegrenzt werden und zunehmend der Gewalt ausgesetzt sind, die in vielen ländlichen Gebieten Kolumbiens herrscht. 

Es scheint auch eine wachsende Intoleranz gegenüber christlichen Ansichten in der Öffentlichkeit zu geben, vor allem in Fragen des Lebens, der Familie, der Ehe und der Religionsfreiheit. Manchmal werden Christen der Hassrede und Intoleranz beschuldigt, was die Selbstzensur fördern kann. 

Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen? 

Christen, die an Orten leben, die von bewaffneten Milizen kontrolliert werden, sind am ehesten mit Gewalt konfrontiert, wenn sie öffentlich Zeugnis ablegen. Einige Gläubige, die ihre indigenen spirituellen Traditionen aufgeben, können auch Druck und Missbrauch durch ihre eigene Familie und Gemeinschaft erfahren. 
 

Treffen Sie Thiago* 

«Ich möchte der bewaffneten Rebellengruppe sagen, dass ich ihnen trotz all des Bösen, das sie getan haben, vergebe. Denn vielleicht wussten sie nicht, was sie taten, oder hatten nicht darüber nachgedacht, was sie taten, und ... Ich hege keinen Groll.» 

Thiago (Name geändert), ein kolumbianischer Teenager, dessen Bruder von einer bewaffneten Milizgruppe zwangsrekrutiert und später ermordet wurde 

Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?  

Die Situation in Kolumbien hat sich im letzten Jahr kaum verändert, auch wenn die kurzen und instabilen Perioden des Waffenstillstands während der Friedensverhandlungen zu einem leichten Rückgang des Drucks und der Gewalt gegen Christen geführt haben. Das Blutvergiessen geht trotz des Regierungswechsels weiter, und die bewaffneten Gruppen weigern sich nach wie vor, ihre Waffen oder ihr Territorium aufzugeben. In den Gebieten, die von einigen dieser Gruppen kontrolliert werden, kann jeder Christ, der sich für seine Rechte oder die Rechte anderer gefährdeter Menschen einsetzt, ins Visier genommen, angegriffen oder sogar getötet werden. Da weite Teile Kolumbiens weitgehend unter der Kontrolle bewaffneter Gruppen stehen, ist es je nach Region und der bewaffneten Gruppe, die das jeweilige Gebiet kontrolliert, unterschiedlich, was Christen tun dürfen und was nicht. In vielen ländlichen Teilen des Landes reicht es schon aus, Jesus öffentlich zu folgen, um getötet zu werden. In einigen indigenen Gemeinschaften gibt es einen ständigen Widerstand gegen Bekehrungen zum Christentum. 

Wie hilft Open Doors den Christen in Kolumbien?  

Open Doors stärkt die verfolgte Kirche in Kolumbien durch die Verteilung von Bibeln, Schulungen, Traumabehandlung, Gemeindeentwicklungsprojekte, Nothilfe, Bildung und Zufluchtszentren für Kinder. 

ein gebet für kolumbien

Allmächtiger Gott, wir beten für unsere Brüder und Schwestern in Kolumbien. Wir erheben uns für diejenigen, die in Gebieten leben, die von kriminellen oder Drogenbanden kontrolliert werden – bitte beschütze Dein Volk, wenn sie sich bemühen, Dir zu folgen, und gib ihnen sowohl Weisheit als auch Mut, in ihrem Glauben unerschrocken zu sein. Wir bitten Dich auch um Deine Gnade für jene in unserer Familie, die sich vom Glauben ihrer Gemeinschaft abwenden, um Dir zu folgen. Zeige diesen Gläubigen, dass sie Teil eines weltweiten Leibes sind und dass sie nicht allein sind. Wir beten, dass Dein Friede in Kolumbien herrscht – dass die Gewalt endlich aufhört. All das erbitten wir im Namen Jesu, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert. Amen. 

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Ausmass der Verfolgung

Sehr hoch



Mechanismen der Verfolgung
  • Unterdrückung durch den Clan/Stamm
  • Intoleranter Säkularismus

Anzahl der Christen
49'079'000 (95%)

Hauptreligion
Christentum

Staatsform
Präsidiale Republik

Regierungschef
Präsident Gustavo Francisco Petro Urrego

Zeugnis
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