Marokko

Wie sieht die Verfolgung in Marokko aus?

Der Islam ist Staatsreligion und 99% der Bevölkerung sind Muslime, hauptsächlich Sunniten. Artikel 220 des marokkanischen Strafgesetzbuchs stellt es unter Strafe, «den Glauben eines Muslims zu erschüttern». Folglich riskiert ein Christ, der über seinen Glauben spricht, verhaftet, vor Gericht gestellt und verurteilt zu werden. Ein Muslim, der zum Christentum konvertiert, hat keine Chance, dass seine Konversion offiziell anerkannt wird.

Was erleben Christen?

• Die Mehrheit sind katholische Expats. Marokkaner, die zum Christentum konvertiert sind, gehen nicht in ihre Kirchen.
• Marrokanische Konvertiten leben ihren Glauben im Geheimen. Die Konversion ist nicht verboten, bedeutet aber oft familiäre und soziale Schikanen, Verlust des Erbes und des Sorgerechts für die Kinder, Diskriminierung bei der Arbeit sowie Überwachung durch Sicherheitsdienste.
• Das Verbot von Proselytismus schränkt den Zugang zur Bibel und die Bekundung des christlichen Glaubens in sozialen Netzwerken ein.

Welches sind die jüngsten Beispiele von Verfolgung?

Aus Sicherheitsgründen können keine zusätzlichen Details (Daten, Orte, Namen) bekannt gegeben werden.

• Ein marokkanisches Ehepaar, das zum Christentum konvertiert ist, leidet unter dem Boykott und dem Druck ihres Umfelds, sodass es schwierig ist, ihre Kinder zu versorgen. Der Mann wurde sogar einmal tätlich angegriffen.
• Während des Untersuchungszeitraums wurden mehrere christliche Marokkaner von der Polizei festgenommen und verhört.

Treffen Sie Aizah*

«Mein Vater hat mich aus dem Haus geworfen. Er sagte, ich hätte unsere Kultur verraten und sei nicht mehr seine Tochter. Das hat mir das Herz gebrochen. Durch ihn fühlte ich mich wie ein schlechtes Mädchen.»

 Aizah*, Nordafrika

Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?

Die islamische Bevölkerung in ländlichen Gebieten – und in bestimmten städtischen Gebieten – ist bekannt dafür, konservativ zu sein, und für Christen kann es in diesen Regionen besonders schwierig sein. Konvertiten vom Islam sind dem höchsten Risiko ausgesetzt, von Familie, Gemeinschaft und Behörden verfolgt zu werden. Die meisten Konvertiten leben in städtischen Gebieten, wo es einfacher ist, dem Druck zu entkommen, der mit der Entscheidung einhergeht, Jesus nachzufolgen.

Wie hilft Open Doors den Christen in Marokko?

Open Doors arbeitet mit lokalen Partnern und Kirchen in Nordafrika zusammen, um Leiterschafts- und Jüngerschaftsschulungen, Unterstützung bei der Existenzsicherung, Rechtsbeistand, Traumaberatung, Bibeln und Seelsorge anzubieten