Tadschikistan

Wie sieht die Verfolgung in Tadschikistan aus?

Dies ist das Land in Zentralasien mit den meisten Muslimen. Die Praxis ist jedoch in erster Linie kulturell geprägt: Der Staat ist ausgesprochen säkular und kontrolliert alle religiösen Aktivitäten. Zahlreiche Gesetze schränken die Religionsfreiheit ein. Religiöse Aktivitäten ausserhalb der vom Staat kontrollierten Institutionen sind nicht erlaubt. Eine unklare Rechtslage umgibt die religiösen Aktivitäten von Minderjährigen.

Was erleben Christen?

• Die meisten Christen sind Orthodoxe, ethnisch russische oder ukrainische Minderheiten. Letztere stossen auf wenig Probleme.
• Protestanten werden als Extremisten angesehen. Gruppen ohne offizielle Zulassung müssen Geldstrafen zahlen und die Behörden konfiszieren ihr Einrichtungsmaterial.
• Die 3000 christlichen Tadschiken mit muslimischem Hintergrund müssen mit Ablehnung und Missbrauch rechnen.
• Seinen Glauben mit anderen zu teilen, wird als Proselytismus angesehen und mit Gefängnis bestraft.

Welches sind die jüngsten Beispiele von Verfolgung?

Aus Sicherheitsgründen können keine zusätzlichen Details (Daten, Orte, Namen) bekannt gegeben werden.

• Während des Untersuchungszeitraums wurden in einer Kirche zu Weihnachten und anschliessend zu Ostern die Fenster eingeschlagen. Fünf Christen wurden inhaftiert und verhört. Etwa 20 Konvertiten mit muslimischem Hintergrund wurden von ihren Familien oder Gemeinden misshandelt und verprügelt. Zwei christliche Familien verliessen das Land, um der Verfolgung zu entgehen.

Treffen Sie Khasam*

«Zwei Wochen lang wurden wir jeden Tag zum staatlichen Nachrichtendienst vorgeladen. Sie bedrohten und beleidigten uns und schüchterten uns ein. Aber ich danke Gott, dass wir unseren Glauben an Jesus Christus bezeugen konnten... Lasst uns für die Menschen beten, die uns unterdrückt haben, damit sie die Wahrheit erkennen.»

 Khasam*, Zentralasien

Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?

Menschenrechtsverletzungen durch Regierungsbeamte, die sich gegen alle christlichen Gemeinschaften richten, können überall im Land vorkommen. Der Druck von Familie, Freunden und Gemeinschaft auf Konvertiten ist ausserhalb der städtischen Gebiete stärker.

Wie hilft Open Doors den Christen in Tadschikistan?

Open Doors stärkt die Kirche in Zentralasien* durch Hilfsgüter, Bibeln, kirchliche Schulungen, Gebetsunterstützung, Berufsausbildung und Mikrokredite für Unternehmen sowie durch Projekte wie Rehabilitationszentren.