Tschad

Wie sieht die Verfolgung in Tschad aus?

Präsident Mahamat Idriss Deby, der die Nachfolge seines Vaters angetreten hatte, wurde im Mai 2024 wiedergewählt, während der Oppositionspolitiker Yaya Dillo einige Monate zuvor getötet worden war. Die Armut (42% der Bevölkerung) und die Instabilität der Nachbarländer, die von dschihadistischen Krisen erschüttert werden, stellen grosse Herausforderungen für diese säkulare Republik mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung dar.

Was erleben Christen?

• Die Gesellschaft ist weiterhin feindselig und wenig tolerant gegenüber Christen, die als «Ungläubige» oder «Agenten des Auslands» angesehen werden.
• Im Südwesten intensivieren bewaffnete Gruppen wie Boko Haram ihre Aktivitäten. Dort werden Christen zwangsweise umgesiedelt, nachdem ihre Häuser zerstört wurden.
• Christen mit muslimischem Hintergrund praktizieren ihren Glauben im Geheimen, um der Verfolgung durch ihre Familien zu entgehen.
• Hinzu kommen rechtliche Komplikationen, wenn man seinen Übertritt zum Christentum anerkennen oder eine Kirche registrieren lassen will.

Welches sind die jüngsten Beispiele von Verfolgung?

Aus Sicherheitsgründen können keine zusätzlichen Details (Daten, Orte, Namen) bekannt gegeben werden.

• Während des Untersuchungszeitraums wurden mehrere Christen in der Provinz Logone-Oriental getötet. Drei Christen wurden zwischen August und September 2024 von Boko Haram entführt.

Treffen Sie Malloum*

«[Mein Onkel] hob meine Kleidung auf und warf sie in den Müll und forderte mich auf, sein Haus zu verlassen. Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte. Ich flehte ihn an, bleiben zu dürfen, aber er nahm einen grossen Stock und jagte mich von seinem Grundstück.»

 Malloum*, ein Konvertit im zentralen Tschad, der eine Zeit lang bei seinem muslimischen Onkel lebte, nachdem er zum Christentum konvertiert war.

Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?

Christen, die in Gebieten leben, in denen die Angriffe von Boko Haram am häufigsten vorkommen, sind der Gewalt am stärksten ausgesetzt. Gläubige, insbesondere Konvertiten aus dem Islam, sind in Gebieten, in denen extremistische muslimische Religionsführer aktiv sind, ebenfalls stärker gefährdet.

Wie hilft Open Doors den Christen in Tschad?

Open Doors arbeitet mit der örtlichen Kirche im Tschad zusammen, um Gläubige durch Vorbereitung auf Verfolgung, Ausbildung, Jüngerschaft, wirtschaftliche Selbsthilfe und Unterstützung für Neugläubige zu stärken.