Vietnam

Wie sieht die Verfolgung in Vietnam aus?

Die Macht bleibt in den Händen des Politbüros, das die Christen als unpatriotisch betrachtet. Daher werden sie überwacht, zensiert und diskriminiert. Sie werden auch von Führungspositionen in der Regierung oder der Armee ausgeschlossen. Das Dekret Nr. 95, das seit dem 30. März 2024 angewendet wird, erleichtert die Schliessung religiöser Organisationen.

Was erleben Christen?

• 80% der Christen sind Katholiken, die geduldet werden, solange sie sich nicht politisch engagieren. Ihre Kirchen leiden jedoch unter der Beschlagnahmung von Immobilien und der Einmischung in die Ernennung von Bischöfen.
• Nicht-traditionelle Kirchen und Konvertiten, die sich von indigenen Religionen (Ahnenverehrung) abgewandt haben, sind starkem Druck und Gewalt durch ihre Familien und lokale Behörden ausgesetzt, vor allem im Zentrum und im Norden des Landes.
• Christen aus ethnischen Minderheiten wie den Hmong und den Montagnards sind wirtschaftlich und sozial benachteiligt.

Welches sind die jüngsten Beispiele von Verfolgung?

• 28. März 2024 – Das Gericht in Dak Lak verurteilt den protestantischen Missionar Krec Bya, der beschuldigt wird, Uneinigkeit gestiftet zu haben, zu 13 Jahren Gefängnis.
• 8. März 2024 – Im Hochland wird die Leiche des Gemeindeleiters Y. Bum Bya, der von der Polizei vorgeladen wurde, um sein konfisziertes Telefon abzuholen, geschlagen und an einem Baum aufgehängt aufgefunden.
• 10. Dezember 2023 – Ein Christ, der von den örtlichen Behörden in Nordvietnam vorgeladen wurde, wird geschlagen, nachdem er sich geweigert hatte, zur Ahnenverehrung zurückzukehren.

Treffen Sie Vanh

«Die Dorfbewohner und die örtlichen Behörden kamen und schlugen uns... Einer der Beamten setzte einen Elektroschocker bei mir ein. Aber weil Gott mich liebt, werde auch ich andere lieben. Ich hasse die, die mich verfolgen, nicht; ich bete für sie und liebe sie so sehr.»

 Vanh, ein Analphabet, der in Vietnam zum Pastor wurde

Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?

Menschen, die aus dem Buddhismus oder traditionellen Religionen zum Christentum konvertieren, sind der grössten Verfolgung durch ihre eigenen Gemeinschaften und auch durch lokale Behörden ausgesetzt, die diesen Minderheitengruppen ohnehin misstrauisch gegenüberstehen.

Wie hilft Open Doors den Christen in Vietnam ?

Open Doors arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, um verfolgte Christen in Vietnam mit praktischer Hilfe, Rechtsbeistand, christlichen Ressourcen, Leiterschafts- und Jüngerschaftstraining sowie sozio-ökonomischen Entwicklungsprojekten zu stärken.