Abdulbaqi Saeed Abdo, ein 54-jähriger jemenitischer Asylsuchender, flüchtete 2014 nach Ägypten, nachdem er aufgrund seiner Konversion vom Islam zum Christentum Todesdrohungen erhalten hatte.
Während er als beim UNHCR registrierter Asylbewerber in Ägypten lebte, wurde er 2021 verhaftet, weil er angeblich einer privaten Facebook-Gruppe von christlichen Konvertiten angehörte, in der sie über theologische Themen diskutierten. Ihm wurde laut Amnesty International vorgeworfen, «einer terroristischen Gruppe beizutreten» und «die islamische Religion zu verleumden».
In einem Brief erklärte Abdo, der sich seither in der Nähe der Hauptstadt Kairo in Untersuchungshaft befindet, seiner Frau und seinen Kindern, dass er sie sehr vermisse, dass er jedoch am 7. August einen «Teilstreik» begonnen habe, den er zu einem vollständigen Hungerstreik ausweiten werde.
«Der Grund für meinen Streik [ist], dass sie mich ohne jede rechtliche Begründung festgenommen haben», schrieb er. «Sie haben mich nicht wegen irgendeines Gesetzesverstosses verurteilt. Und ich wurde während meiner Untersuchungshaft, die vor acht Monaten endete, nicht freigelassen».
Abdulbaqi Saeed Abdo wurde zusammen mit einem anderen christlichen Konvertiten, Nour Girgis, festgenommen, der beschuldigt wird, die Gruppe zu leiten. Im Juni wurde berichtet, dass Girgis im Gefängnis misshandelt und gefoltert worden war.
Schwieriger Kontext für Christen mit muslimischem Hintergrun
In Ägypten haben Christen mit muslimischem Hintergrund erhebliche Schwierigkeiten, ihren Glauben zu leben. Sie stehen nicht nur unter enormem Druck seitens ihrer Familien, sondern die Sicherheitsdienste nehmen Konvertiten fest und schüchtern sie aktiv ein, damit sie über ihre Konversion schweigen, während der Staat sie daran hindert, irgendeine offizielle Anerkennung ihrer Konversion zu erhalten.
Im Zusammenhang mit Blasphemievorwürfen und Hassreden haben Menschenrechtsgruppen die ägyptische Regierung aufgefordert, Artikel 98(f) des ägyptischen Strafgesetzbuches aufzuheben, der ihrer Ansicht nach nicht nur von Natur aus diskriminierend ist, sondern auch nicht den internationalen Menschenrechtsstandards entspricht.
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