Zum ersten Mal steht Burkina Faso an der Spitze der Liste der am meisten vernachlässigten Vertreibungskrisen der Welt.
Die jährliche Rangliste des Norwegischen Flüchtlingsrats (NRC) wird von Ländern in Subsahara-Afrika dominiert. Die meisten von ihnen stehen seit ihrer Einführung vor 7 Jahren auf dieser Liste.
Der Mangel an humanitären Ressourcen, die mangelnde Aufmerksamkeit der Medien und der globalen Entscheidungsträger sowie neue Notsituationen wie der Krieg in der Ukraine haben dazu geführt, dass sich bestehende Krisen «immer weiter in die Länge ziehen», so der NRC in seinem Bericht.
Während viele Teile Burkina Fasos aufgrund der unsicheren Lage nicht erreicht werden können, ist Open Doors in dem Land mit Schulungen und Traumahilfe aktiv und hofft, Hilfsgüter und Nahrungsmittel an 30'000 binnenvertriebene Christen, insbesondere Frauen und Kinder, verteilen zu können.
Gewalt
In Burkina Faso kam es in den letzten Jahren zu einem Anstieg der Gewalt, vor allem durch dschihadistische Gruppen wie die «Gruppe zur Unterstützung des Islam und der Muslime» (JNIM).
Schätzungsweise 40 % des Landes befinden sich nicht mehr unter der Kontrolle der Regierung, und jeder zehnte Burkinabe war gezwungen, aus seiner Heimat zu fliehen.
Dem Länderbericht von Open Doors zufolge sind Christen besonders gefährdet und sehen sich mit einem hohen Mass an Unsicherheit, Tötungen und Angriffen auf Kirchen konfrontiert. «Ähnliche Angriffe in Niger, Mali und in der Sahelzone machen die Situation in Burkina Faso sehr Ernst», so der Bericht.
Die Gewalt in der Sahelzone hat im letzten Jahr erheblich zugenommen. In der Region ereignen sich mittlerweile »40 % aller gewalttätigen Übergriffe militanter islamistischer Gruppen in Afrika», so ein Bericht des Africa Center for Strategic Studies.
Die Ergebnisse spiegeln den Aufstieg von Ländern wie Burkina Faso auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors World Watch wider, wo das Land von Platz 32 im Jahr 2022 auf Platz 23 im Jahr 2023 aufgestiegen ist.
Gebetsanliegen
- Beten wir für die Christen (die Kirche), dass sie auch inmitten gewaltsamer Verfolgung an Jesus festhalten.
- Beten wir für Frieden in Burkina Faso, wo Terroristen immer noch weitere Gemeinschaften aus Dörfern vertreiben.
- Beten wir für eine sichere Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser für die mehr als 2 Millionen Vertriebenen im Land.