In Mexiko wurde ein Gesetz in die indigene Sprache übersetzt, das den Begünstigten helfen wird, ihre Religionsfreiheit besser zu verteidigen.
Endlich eine gute Nachricht für mexikanische Christen indigener Herkunft! Der Bundesstaat Chiapas hat sein Gesetz bezüglich religiöser Versammlungen und öffentlicher Gottesdienste in die Tseltal-Sprache übersetzt. Das aus der Maya-Zeit stammende Tseltal ist die Muttersprache von rund 600’000 Mexikanern. Die Übersetzung wurde von den offiziellen Behörden mithilfe von Open Doors angefertigt.
Diese Sprache wird von einem Drittel der Bevölkerung des Bundesstaates Chiapas gesprochen. Die Übersetzung des Gesetzes für religiöse Gruppierungen wird also dazu führen, dass die Angehörigen dieser indigenen Ethnie ihre Rechte und Pflichten in religiösen Angelegenheiten vollständig verstehen, um somit uneingeschränkt die Religionsfreiheit zu nutzen. Die religiösen Praktiken dieser Ethnie teilen sich auf in die angestammte Maya-Religion, den Katholizismus und den evangelischen Protestantismus. Übertritte von einer Religion zur anderen sind oft problematisch und mit der Übersetzung dieses Gesetzes dürfte die Verfolgungsrate nach Konversionen sinken.
Die zweite Übersetzung innerhalb eines Jahres
Bei der offiziellen Vorstellung dieser Übersetzung Ende Juni im Zentrum für indigene Sprachen, Kunst und Literatur gab José Alfredo Hernández Santiz, der Vertreter von Open Doors in Mexiko, folgende Erklärung ab:
Wir müssen unsere individuellen Freiheiten und unser universelles Recht verteidigen, frei zu bekennen, woran wir glauben.
Die Übersetzung ins Tseltal erfolgte ein Jahr nach einer ersten Übersetzung in eine andere indigene Sprache, dem Tsotsil. Im Juni 2023 war diese erste Übersetzung kostenlos an die indigene, Tsotsil sprechende Bevölkerung verteilt worden. Sie wurde von Workshops begleitet, um den Benutzern zu helfen, sich die Übersetzung anzueignen.
Zusätzliche Workshops
Alfredo Hernández Santiz schätzt, dass mehr als 1700 von Open Doors betreute Tseltals von der neuen Übersetzung profitieren werden. Er und sein Team von Open Doors planen bereits erklärende Workshops, um sowohl den Einzelpersonen als auch den religiösen Vereinigungen zu helfen, ihre Religionsfreiheit zu verteidigen.
Bildunterschrift: Präsentation des Buches «Gesetz der religiösen Vereinigungen und des öffentlichen Kultes» Foto: Gilberto Morales / El Heraldo de Chiapas