Die Covid-19-Pandemie wurde von den Verfolgern ausgenutzt, um ihre Ausschreitungen und den Druck auf christliche Minderheiten zu erhöhen. Das geht aus der Studie hervor, die im Rahmen des Weltindex der Christenverfolgung 2021 durchgeführt wurde. Diese Verfolgung hat viele Formen angenommen, je nach Land und Kontext.
• Sie werden als Sündenböcke bezeichnet, die für die Epidemie verantwortlich sind (wie in Somalia und Uganda). Dies hat zu Hassreden, persönlich und online über soziale Medien, und physischen Angriffen geführt. Regierungsbeamte, Gemeindemitglieder und extremistische religiöse Gruppen haben sich daran beteiligt. Auch Kirchen wurden im Zuge ihrer humanitären Hilfsaktivitäten schikaniert.
• Benachteiligung beim Zugang zu staatlicher Nahrungsmittelhilfe. In mehr als zehn Ländern (zum Beispiel Indien und Bangladesch) wurde christlichen Minderheiten – oft auf lokaler Ebene – humanitäre Hilfe verweigert, wodurch sie grossem Hunger ausgesetzt wurden.
• Überproportional von Krankheiten betroffen (Persischer Golf). Christliches Gesundheitspersonal (mehrheitlich Frauen) wurde bewusst zu Covid-19-Patienten eingeteilt, oft ohne sanitäre Ausrüstung oder Masken.
• Opfer von häuslicher Gewalt. Während dem Lock-down wurden Konvertiten mit ihren Verfolgern, oft Mitgliedern ihrer eigenen Familien, eingesperrt.
• Häufiger werden sie Opfer von Entführungen und Zwangsehen. Junge christliche Mädchen haben unter den Folgen des abnehmenden Polizeischutzes im öffentlichen Raum zu leiden (Länder des Persischen Golfs).
Diese Beobachtungen konzentrieren sich hauptsächlich auf Asien und Subsahara-Afrika, mit begrenzteren Daten für den Nahen Osten, Nordafrika und Lateinamerika.
Asien: Die Massnahmen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie wurden genutzt, um die Überwachung der Kirchen und ihrer Mitglieder zu verstärken, wie in China. In Bhutan und Myanmar wurden die Menschen ebenfalls ermutigt, die Aktivitäten der Christen zu überwachen. Staatliche Vorschriften rund um Covid-19 wurden benutzt, um Christen unter dem Vorwand, die Pandemie einzudämmen, fälschlicherweise zu verhaften, wie in Indien und Nepal. In der Golf-Subregion wurden Fälle von unverhältnismässiger Belastung durch Covid-19 festgestellt.
Afrika südlich der Sahara: Islamische Extremisten haben die Bewegungseinschränkungen genutzt, um Angriffe auf Christen zu verstärken, wie in Kamerun, Äthiopien, Mali und Mosambik. Auf regionaler Ebene kam es bei Covid-19 zu einer überproportionalen Belastung durch religiös motivierte Angriffe auf Reisen.
Naher Osten und Nordafrika: Die häusliche Gewalt hat sich in dieser Region durch die Pandemie noch verschärft. Familien wurden zusammengesperrt, was diejenigen, die aufgrund ihres Glaubens ohnehin schon gefährdet sind, oft noch mehr in Gefahr bringt. Angriffe durch den Islamischen Staat und eine unverhältnismässige Belastung durch Covid-19 sind ebenfalls zu verzeichnen. Letzteres wurde insbesondere bei den Haftbedingungen von Gewissensgefangenen beobachtet, vor allem im Iran.
In Lateinamerika: Christen wurden durch die Verweigerung oder Einschränkung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung zur Zielscheibe, wie in Bolivien und Kuba. Insbesondere wurden sie gezwungen, an lokalen Heilungsritualen teilzunehmen, anstatt ihre eigene Gesundheitsversorgung zu wählen. Auch der Zugang zu Gesundheitszentren und Medikamenten wurde ihnen von ihren eigenen Gemeinden aufgrund ihres Glaubens verwehrt oder eingeschränkt.
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