«Wir hatten keine Ahnung, dass das Jahr so verlaufen würde», fasst Rajesh die vergangenen Monate stellvertretend für sein gesamtes Team zusammen.
Als die Pandemie in Indien ausbrach, wurden 1,3 Milliarden Menschen aufgefordert, zu Hause zu bleiben! «Stellt euch das vor! Wir durften nicht in der Stadt herumlaufen und auch nicht umziehen.» Nach dem Schock und der Verwirrung der ersten Tage, liess eine Frage Rajesh nicht mehr los: «Wie können wir die verfolgten Geschwister erreichen?» Zum Glück gab es das Telefon und Videoanrufe!
Rajesh erhielt bald wieder eine Reisebewilligung. Mit anderen lokalen Partnern von Open Doors zusammen leistete er während des Corona-Lockdowns lebenswichtige Nahrungsmittelhilfe für die Gläubigen. «Als wir mit Lebensmittelpaketen ankamen, fingen viele zu weinen an. Sie dankten dem Herrn und sagten: ‹Ihr seid von Gott gesandt, und das stärkt unseren Glauben, denn der Herr hat unsere Gebete erhört.›»
Auf die Frage, ob er Angst gehabt habe, sich mit dem Virus anzustecken, sagt Rajesh: «Ja, natürlich!» Aber diese Angst konnte ihn offensichtlich nicht davon abhalten, seine Mission zu erfüllen.
«Wir trafen die nötigen Sicherheitsmassnahmen und beteten: ‹Herr, wenn wir unter deinem Schutz sind, kann uns nichts passieren.› Die Tatsache, dass niemand, der direkt an der Verteilung von Hilfsgütern beteiligt war, am Virus erkrankte, hat mich sehr ermutigt. Selbst in dieser schwierigen Zeit war Gott so gut.»
Zunächst hofften Rajesh und sein Team, dass sich die Verfolgung durch den Lockdown verringern würde – schliesslich durfte niemand nach draussen gehen und die Kirchen durften sich nicht versammeln. «Doch die Verfolgung nahm unerwartet zu, vor allem in abgelegenen Gebieten», bemerkt Rajesh. «Sogar während der Pandemie, wo doch die Leute bei sich zu Hause bleiben sollten, wurden die Christen ins Visier genommen. Einige wurden mit Gewalt aus ihren Häusern gezerrt und manchmal brutal verprügelt.» Da es zu kompliziert war, eine Klage gegen solche Gewalttagen einzureichen, fühlten sich die Verfolger sicherlich ermutigt, ihre Angriffe noch zu vermehren, vermutet Rajesh.
Als wir ihn fragen, was er sich für das kommende Jahr wünscht, sagt Rajesh: «Ich denke, dasselbe wie ihr – eine Welt ohne Corona!» Und er glaubt, dass das Ende der Pandemie auch Verantwortungsbewusstsein bringen wird. «Wenn wir davon befreit werden, müssen wir uns noch mehr einsetzen, um das Evangelium zu verbreiten.»
Was auch in den kommenden Monaten kommen mag, er vertraut auf Gott. «Wir haben einen allmächtigen Gott, der über jeder Pandemie steht. In all der gegenwärtigen Ungewissheit ist Gott unsere Gewissheit.»
*Deckname
Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir nutzen sie u. a., um Ihnen eine sichere Spendenmöglichkeit anzubieten und um Zugriffe auf unsere Website anonymisiert auszuwerten. Außerdem können wir so eigene YouTube-Videos auf der Website teilen. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.