In Uttar Pradesh, einem Bundesstaat in Nordindien, der ein Anti-Bekehrungsgesetz verabschiedet hat, wurde ein Pastor fast 24 Stunden lang von der Polizei geschlagen. Das war am 23. April dieses Jahres. Er wurde zu Unrecht beschuldigt, Hindus zwangsweise zum Christentum zu bekehren.
Als er freigelassen wurde, konnte der Pastor nicht mehr laufen. Er berichtete, dass die Polizisten ihn mit Gürteln und Stöcken geschlagen hatten. Sie wollten ihn zwingen, «Jai Srirami» zu rufen, was so viel bedeutet wie «Ehre dem Gott Rama».
In Uttar Pradesh ist die Polizei nicht neutral, sondern sie stellt sich auf die Seite der radikalen Hindus. Sie geht sogar so weit, Christen zu foltern, die beschuldigt werden, Hindus zwangsweise zum Christentum zu bekehren, ohne sich vom Wahrheitsgehalt der Anklage zu überzeugen.
Der letzte Bundesstaat, der ein Anti-Bekehrungsgesetz verabschiedet hat, ist Karnataka im Südwesten Indiens. Das Gesetz wurde im Dezember verabschiedet und der Gouverneur unterzeichnete am 17. Mai eine Verordnung, um das Inkrafttreten zu beschleunigen. Das Gesetz ist noch härter als die Gesetze in den anderen Bundesstaaten. Es sieht bis zu zehn Jahre Gefängnis für Personen vor, die für Zwangsbekehrungen für schuldig befunden werden.
In den neun Staaten, in denen die Anti-Bekehrungsgesetze bereits in Kraft sind, gibt es mehr Fälle von Gewalt gegen Christen als in den anderen 21 Staaten zusammen. Angesichts des Klimas der Unterdrückung und Verfolgung religiöser Minderheiten in Indien beauftragte Open Doors Forscher der renommierten Londoner Universität London School of Economics and Political Sciences mit der Untersuchung. Ein Bericht wurde 2021 veröffentlicht. Darin werden zahlreiche Fälle von Ausgrenzung, Belästigung, Diskriminierung und Gewalt gegen Christen und Muslime in Indien dokumentiert. Mit besonderem Augenmerk auf die Bundesstaaten Jharkhand, Karnataka, Madhya Pradesh und Odisha, die alle Anti-Bekehrungsgesetze verabschiedet haben.
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