Die Nachricht kam am 7. März, dem Vorabend des Internationalen Frauentages. Maria, eine kurdische Christin mit muslimischem Hintergrund, wurde in Erbil, Kurdistan (Nordirak) ermordet aufgefunden.
Wenige Wochen vor dem Fund ihrer Leiche hatte die 20-jährige Frau in den sozialen Medien ihren Übertritt zum Christentum angekündigt. Laut «Middle East Concern» bereitete sie sich auf die Taufe vor. Laut «Asia News» scheint sie von ihrer Familie dafür bestraft worden zu sein, dass sie den Islam verlassen hat, insbesondere dafür, dass sie sich emanzipiert und die christliche Religion angenommen hat; kurz gesagt, sie war des Abfalls schuldig.
Der Mord ereignete sich in der Nähe des internationalen Flughafens unweit von Ankawa, dem überwiegend christlichen Stadtteil von Erbil. Der Onkel und der Bruder der jungen Frau scheinen in das Attentat verwickelt zu sein.
Gewalt gegen Frauen ist ein Problem im Irak und in der umliegenden Ländern. «Es kommt selten vor, dass in den Medien über den Mord an Konvertiten berichtet wird», bemerkt ein Analyst von Open Doors. «Das irakische Kurdistan ist als relativ tolerant bekannt, obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass diese Toleranz nachlässt. Die wahrscheinliche Beteiligung des Onkels und des Bruders an dem Mord bestätigt, dass die Familie einer der Hauptgründe für die Verfolgung von Konvertiten in der Region ist. Nach radikaler islamischer Lehre ist die Strafe für den Abfall vom Islam der Tod. Die Gesetze des irakischen Kurdistans erlauben jedoch den Religionswechsel. Mehrere muslimische, christliche und Regierungsführer haben den Mord verurteilt.»
Nun bleibt abzuwarten, wie die Justizbehörden diesen Fall handhaben werden. Zumal sich die Landesregierung gegenüber dem Westen als demokratisch und tolerant gegenüber nicht-islamischen Religionen darstellt.
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