Pressemeldungen Iran | 15 Dezember 2021

Iran: Ein historisches Gerichtsurteil?

Das Oberste Gericht des Iran hat entschieden. Persischsprachige Christen dürfen nicht mehr wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit angeklagt werden.

 

 
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Das Oberste Gericht des Iran hat entschieden. Persischsprachige Christen dürfen nicht mehr wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit angeklagt werden.

Im iranischen Rechtssystem hat noch nie eine Gerichtsentscheidung einen Präzedenzfall geschaffen. Doch die Anfang November getroffene Entscheidung gibt den Christen dennoch Anlass zur Hoffnung.

Förderung des Christentums entkriminalisiert

Am 3. November entschied der Oberste Gerichtshof des Iran überraschend, dass der Vorwurf der Gefährdung der nationalen Sicherheit Christen nicht mehr zur Last gelegt werden sollte. Zumindest denjenigen, die sich in ihren Häusern versammeln, um ihren Gott zu preisen.

Diese Entscheidung fiel, als der Oberste Gerichtshof über das Schicksal von neun Christen entschied, die eine fünfjährige Haftstrafe verbüßen. Es handelt sich um persischsprachige Christen, die verhaftet worden waren, weil sie an Versammlungen einer Hauskirche teilgenommen hatten. Die gegen sie erhobene Anklage lautete "Gefährdung der nationalen Sicherheit". Dies gilt auch für mindestens zwanzig Christen hinter Gittern.
Das Gericht stellt klar, dass weder die Mitgliedschaft in einer Hauskirche noch die Verbreitung des Christentums gegen das islamische Strafgesetzbuch verstößt. Zumindest nicht die Artikel 498 und 499 über "die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, die die Sicherheit des Landes stören würde". Alle Christen, die derzeit wegen ihres Glaubens im Gefängnis sitzen, wurden jedoch auf der Grundlage dieser Artikel verurteilt.

Mangel an Gotteshäusern

Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem mehrere Christen, die derzeit im Gefängnis sitzen, einen offenen Brief und Videobotschaften verschickt hatten, in denen sie Gotteshäuser für persischsprachige Menschen forderten. 

"ICH BIN DERZEIT WEGEN MEINES GLAUBENS IM GEFÄNGNIS. IN FÜNF JAHREN WERDE ICH ENTLASSEN. WO KANN ICH DANN MEINEN GOTT PREISEN, OHNE ANGST HABEN ZU MÜSSEN, WIEDER VERHAFTET ZU WERDEN?". 

Das fragt Babak Hosseinzadeh (auf dem Foto in Rot), ein persischsprachiger iranischer Christ, in einem Video. "Nur diejenigen, die in christliche Familien hineingeboren wurden, haben das Recht, eine Kirche zu besuchen. Was ist mit uns, den Neubekehrten?", fragte er. 
Diese Frage könnte die Richter des Obersten Gerichtshofs zum Nachdenken gebracht haben. 

Quelle: Artikel18

 


 

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