Homayoun und seine Frau Sara, zwei Christen mit muslimischem Hintergrund, sind nach ihrem Freispruch durch das Berufungsgericht in Teheran (Iran) endgültig frei.
Homayoun Zhaveh und Sara Ahmadi wurden am Dienstag, den 10. Mai, freigesprochen und freigelassen. Seit August 2022 waren die beiden vom Islam konvertierten Christen im Evin-Gefängnis in Teheran (Iran) inhaftiert. Dort verbüssten sie wegen ihrer Mitgliedschaft in einer Hauskirche Haftstrafen von zwei bzw. acht Jahren. Die 34. Kammer des Berufungsgerichts in Teheran sprach sie frei und das Ehepaar wurde am frühen Abend entlassen.
«Keine Beweise» laut Richter
Homayoun leidet an der Parkinson-Krankheit und sein Gesundheitszustand hat sich während seines Gefängnisaufenthalts verschlechtert. Hat dies die Entscheidung des Berufungsgerichts beeinflusst? In seinem Urteil stellte der Richter fest, dass es «natürlich» sei, sich mit Angehörigen des eigenen Glaubens zu treffen. Er argumentierte, dass der Besitz von Büchern über das Christentum «auch eine Erweiterung ihrer Überzeugungen» sei. Er stellte zudem fest, dass es «keine Beweise» dafür gebe, dass Sara und Homayoun gegen die Sicherheit des Landes gehandelt hätten oder Verbindungen zu regimekritischen Organisationen gehabt hätten. Dem Richter zufolge gelten die Mitgliedschaft und die Teilnahme an Gruppen «zur Förderung des Christentums» nicht als Handlungen, die die Sicherheit des Landes beeinträchtigen.
Andere Christen noch immer in Haft
Die beiden Christen waren 2019 zum ersten Mal festgenommen und 2020 verurteilt worden. Dann waren sie 2021 in das Evin-Gefängnis vorgeladen worden, bevor ihnen mitgeteilt wurde, dass sie nach Hause zurückkehren könnten. Ein Jahr später, am 13. August 2022, wurden sie erneut vorgeladen und inhaftiert. Ihre ersten beiden Anträge auf ein neues Verfahren waren abgelehnt worden. Im April dieses Jahres erhielten sie jedoch die gute Nachricht, dass für Mittwoch, den 10. Mai, ein Berufungsurteil angesetzt war.
Die Verteidiger der Religionsfreiheit im Iran begrüssen die Entscheidung des Berufungsgerichts. Sie freuen sich mit Sara und Homayoun, ihren Familien und allen Christen, die sie durch Gebet und Fürsprache unterstützt haben. Sie vergessen jedoch nicht die anderen christlichen Gefangenen, die weiterhin wegen ihres Glaubens festgehalten und inhaftiert werden. Sie hoffen, dass auch sie ein faires Urteil erhalten werden.
Quelle: Article 18