Nachrichten Nicaragua | 02 Februar 2023

Nicaragua: Zum ersten Mal auf dem Index

 

 
Show: true / Country: Nicaragua / Nicaragua

In Nicaragua wird die Kirche zunehmend von der Regierung überwacht. Das Land überschreitet zum ersten Mal die Schwelle der 50 Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden.

Der Weltverfolgungsindex für Christen bietet eine Momentaufnahme der Religionsfreiheit weltweit. Viele Länder sind «Stammgäste» auf der Rangliste. Neu im Index 2023 ist die Aufnahme Nicaraguas in die Liste der 50 Länder, in denen Christen am meisten leiden.

Nicaragua (Nr. 50): Die Kirche unter Beobachtung der Regierung

Die Repressionen der Regierung haben in den letzten Monaten zugenommen, wodurch Nicaragua neu im Index erscheint. Präsident Ortega versucht, jede abweichende Stimme zum Schweigen zu bringen, darunter auch die Kirche: Sie wird besonders ins Visier genommen und überwacht, um ihrem guten Ruf im Land zu schaden. Gemeindeleiter beobachten diese verstärkte Überwachung.

So auch Pastor Wilber, der jeden Sonntag während des Gottesdienstes von Polizeibeamten beobachtet wird. Anfangs machte er es sich zur Aufgabe, für alle Regierungsvertreter zu beten. Die Polizisten befahlen ihm jedoch bald, dies zu unterlassen. Wilber lässt sich davon nicht entmutigen und sagt: «Auch wenn ich auf ihrer Beobachtungsliste stehe, bin ich in Gottes Hand, wir alle sind in Gottes Hand und wir werden weiter sein Wort verkünden!».

Komoren (Nr. 42): Nur Ausländer haben das Recht auf Religionsfreiheit

Die Komoren, die im letzten Jahr die Rangliste verlassen hatten, kehren in diesem Jahr direkt auf Platz 42 zurück. Die Christen auf den Komoren sind besorgt, und das aus gutem Grund, denn ihre Regierung und die Gesellschaft als Ganzes üben zunehmend Druck auf die Kirche aus. Der Islam ist Staatsreligion und die Komorer vertreten eine immer radikalere Sicht ihrer Religion. Die Religionsfreiheit ist zwar in der Verfassung des Landes verankert. Doch wie die Regierung öffentlich erklärte, «ist sie kein Recht für die Komorer». Sie ist nur für die im Land lebenden Ausländer ein Recht, während die Einheimischen sich an den sunnitischen Islam halten müssen. Wenn sie den Islam verlassen, müssen sie mit Ablehnung und gewalttätigen Reaktionen ihrer Umgebung rechnen. Aber nicht nur das: Proselytismus ist gesetzlich verboten und wird mit einer Geldstrafe und einer Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr bestraft. Christen mit muslimischem Hintergrund sind am stärksten bedroht, vor allem durch islamische Extremistengruppen.

Kuwait und Nepal verlassen den Index

Kuwait und Nepal sind nicht mehr auf der Liste der 50 Länder mit der höchsten Verfolgungsrate zu finden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Christen dort nicht mehr verfolgt werden.

Kuwait ist nicht mehr auf dem Index. Dennoch ist die Verfolgung dort unverändert hoch. Dies lässt sich durch die Zunahme der Verfolgung in Nicaragua und auf den Komoren erklären. Letztere sind an ihm «vorbeigezogen».

Auch Nepal ist nicht mehr auf dem Index. Die Verfolgung ist dort etwas zurückgegangen (insbesondere die gewaltsame Verfolgung). Allerdings kam es 2022 zu mehreren Angriffen von Hindu-Extremisten auf die christliche Minderheit in dem Bundesstaat, in dem es ein Anti-Bekehrungsgesetz gibt.


 

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