Nachrichten Nigeria | 14 März 2025

Nigeria: Schulen zum ersten Mal während des Ramadan geschlossen

 

 
Show: true / Country: Nigeria / Nigeria
Eine ungewöhnliche Massnahme, die den islamischen Einfluss auf staatlicher Ebene verdeutlicht.
In vier Bundesstaaten im Norden Nigerias ordneten die Behörden die Schliessung aller Schulen während des Ramadan an. Die daraus resultierende mehrwöchige Unterbrechung des Unterrichts hat zahlreiche Kritiker auf den Plan gerufen. Führende christliche Vertreter sehen in dieser ungewöhnlichen Massnahme eine Gefahr für die Religionsfreiheit und wiesen darauf hin, dass die Entscheidung gegen die Neutralität des Staates in Religionsfragen verstosse.

«Gefährlicher Präzedenzfall»

Es waren die Schüler in den nigerianischen Bundesstaaten Kano, Katsina, Bauchi und Kebbi, deren Schulen mit Beginn des Ramadan am 1. März geschlossen wurden. Für sie bedeutet diese Massnahme, dass ihnen nach dem Ende des Ramadan nur noch zwei Wochen bleiben, um sich auf ihre Abschlussprüfungen vorzubereiten – unabhängig davon, ob sie sich dem Islam, dem christlichen Glauben oder den traditionellen afrikanischen Religionen zugehörig fühlen. 

«Das ist ein gefährlicher Präzedenzfall», sagte Samson Adeyemi, Sprecher der National Association of Nigerian Students. Die Behörden «geben religiösen Verpflichtungen gegenüber dem Recht der Studierenden auf Bildung den Vorrang», fügte er hinzu.

Der Chef der «Hisbah», der islamischen Sittenpolizei von Katsina, bestand darauf, dass auch alle Privatschulen geschlossen werden müssten, und erklärte, dass «die Nichtbeachtung nicht toleriert wird».

Säkularer Charakter des Staates bedroht

Die Katholische Bischofskonferenz Nigerias warnte, dass die Richtlinie «ernsthafte Fragen über den säkularen Charakter unseres Landes und die Rechte aller Bürger» aufwerfe.

Pastor Daniel Okoh, Vorsitzender der Christlichen Vereinigung von Nigeria (CAN), wies auf die schwerwiegenden Folgen für die ärmsten Schüler hin. In Nigeria gehen bereits zehn Millionen Kinder nicht zur Schule. Nach Angaben der CAN erwägt diese rechtliche Schritte, um die Schüler zu schützen.

Druck auf Christen während des Ramadan besonders hoch

In der Vergangenheit haben führende Politiker in den mehrheitlich muslimischen Bundesstaaten im Norden Nigerias wiederholt versucht, ihr lokales politisches Prestige durch populäre Entscheidungen zu religiösen Fragen zu stärken.

Christliche Leiter fordern nun die Bundesregierung auf, einzugreifen, um das Recht der Schüler auf Bildung und Religionsfreiheit zu schützen.

Diese Situation erinnert daran, dass das Risiko von Feindseligkeiten gegenüber Christen und anderen religiösen Minderheiten während des Ramadan besonders hoch ist – und das nicht nur in Nigeria. Wer sich in dieser oft angespannten Zeit nicht an die islamischen Vorschriften hält, muss mit wütenden Reaktionen aus seinem Umfeld rechnen.

Nigeria liegt auf Platz 7 des Weltverfolgungsindex 2025. Während in Nigeria das hohe Mass an Gewalt gegen Christen besonders auffällig ist, zeigen die aktuellen Entwicklungen auch andere Formen der Verfolgung und Diskriminierung auf.

 
Beten wir:
  • für den Schutz der Christen in Nigeria während des Ramadan.
  • für eine gute Lösung für alle betroffenen Schülerinnen und Schüler in den vier Bundesstaaten.
  • für Weisheit für die christlichen Leiter, die sich diesen Massnahmen widersetzen.
Unterstützen Sie das Projekt
Siehe Programm

 

Abonnieren
Abonnieren Sie unsere E-Mail für mutigen Glauben, um Geschichten aus der Praxis zu erhalten und zu erfahren, wie Sie sich für verfolgte Christen einsetzen können.
Unsere Website verwendet Cookies


Speichern

Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir nutzen sie u. a., um Ihnen eine sichere Spendenmöglichkeit anzubieten und um Zugriffe auf unsere Website anonymisiert auszuwerten. Außerdem können wir so eigene YouTube-Videos auf der Website teilen. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.

Alle akzeptieren
 
Notwendige akzeptieren