Asia Bibi, 47, ist nun seit 9 Jahren im Gefängnis und wartet immer noch auf einen Entscheid des obersten Gerichtshofs nachdem tiefere Instanzen ein Todesurteil wegen Blasphemie ausgesprochen hatten.
Das geschah vor 9 Jahren: Asia Bibi, 38, lebt im Dorf Ittan Wali (im Bezirk Nankana Sahib) in der Provinz Punjab im Osten Pakistans, etwa 48 Kilometer von der Millionenstadt Lahore entfernt. Im Juni 2009 pflückt sie mit anderen Frauen aus ihrem Dorf Beeren auf einem Feld. Als sie ihren Durst stillt, wird die junge Frau von einer anderen Landarbeiterin angegriffen, der sie für unrein hält. Der Ton zwischen den beiden Frauen steigt. Asia Bibi wird der Blasphemie beschuldigt und ins Gefängnis gesteckt.
2010 zum Tode verurteilt
Mehr als ein Jahr später, am 8. November 2010, wurde die junge Frau am Gericht von Nankana Sahib in erster Instanz zum Tode durch Erhängen verurteilt.
Der Fall wurde am 16. Oktober 2014 bei der nächst höheren Instanz von Lahore angefochten. Das Todesurteil von Asia Bibi wird dann bestätigt.
Berufung wird ständig verschoben
Asia Bibi hat einen letzten Ausweg: Den obersten Gerichtshof von Pakistan, der drei Jahre Zeit hat, sie zu verurteilen. Die Sanktion wurde vom Obersten Gerichtshof im Jahr 2015 und erneut im Jahr 2016 ausgesetzt. Die Anhörung wurde erneut verschoben.
Seitdem wartet Asia Bibi auf die Berufung. Im vergangenen April sagte Mian Saqib Nisar, Präsident des obersten Gerichtshofs von Pakistan, dass er selbst den Vorsitz des obersten Gerichtshofs führen und den Fall regeln wird.
Trotz der Risiken und des Drucks hat sich Asia Bibi immer geweigert, ihren Glauben zu leugnen.
Isoliert für ihre Sicherheit
Sie wird zu ihrer eigenen Sicherheit in Einzelhaft genommen und in einer kleinen fensterlosen Zelle im Multan-Gefängnis eingesperrt. Wenn sie freigelassen wird, wird sie in Pakistan nicht sicher sein, weil sie Gefahr läuft, jederzeit ermordet zu werden. Islamisten wollen ihren Tod sehen.
Christen diskriminiert
Christen werden in Pakistan stark diskriminiert. Schon in der Schule haben sie es schwieriger als ihre muslimischen Klassenkameraden. Oft werden ihnen unbegründete und unverhältnismässige Kosten aufgebürdet.
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