Am 3. Januar 2022 erschien Pastor Zafar Bhatti vor dem Bezirksgericht in Rawalpindi, Pakistan. Sein Anwalt, der eigentlich für eine Freilassung gegen Kaution plädieren sollte, entschied sich dafür, die Anklage wegen Blasphemie anzufechten. Die Antwort des Richters ließ nicht lange auf sich warten. Zafar, der eine lebenslange Haftstrafe verbüßte, ist nun zum Tode verurteilt worden. Sein Anwalt will Berufung einlegen.
Zafar befand sich seit Juli 2012 wegen Blasphemie im Gefängnis. Er wurde aufgrund der Beschwerde eines örtlichen islamischen Führers festgenommen. Dieser hatte angeblich auf seinem Telefon blasphemische SMS-Nachrichten erhalten, in denen die Mutter des Propheten beleidigt wurde. Das Telefon, von dem die Nachrichten gesendet wurden, war jedoch nicht einmal das von Zafar.
Obwohl es keine Beweise gab, wurde er 2017 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. In der Folgezeit wurde sein Fall zur Überprüfung immer wieder weitergereicht. Doch niemand wollte die Verantwortung übernehmen und sich des Falls annehmen.
Vor seiner Festnahme verkaufte Zafar Medikamente. Er ging von Tür zu Tür und nutzte die Zeit, um in der Bibel zu lesen und mit den Familien, die er besuchte, zu beten. Außerdem hatte er eine kleine NGO mit dem Namen «Jesus Mission World» gegründet, um den Ärmsten der Armen zu helfen. Diese Tätigkeit war wahrscheinlich der eigentliche Grund für seine Verhaftung.
Christen in Pakistan werden regelmäßig wegen Blasphemie angeklagt und verurteilt, oftmals ohne Beweise. Dies war auch bei Sajjid Masih der Fall: Er wurde am 13. November 2021 nach zehn Jahren im Gefängnis endlich freigelassen. Auch er wurde – bereits im Jahr 2011 – beschuldigt, eine blasphemische SMS verschickt zu haben. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, die am 10. März 2021 auf Druck der Islamisten in eine Todesstrafe umgewandelt wurde. Am 26. Oktober sprach ihn das Hohe Gericht in Lahore jedoch aufgrund mangelnder Beweise frei. Am 13. November wurde er aus dem Gefängnis entlassen. Er muss sich aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen der Islamisten, die über seinen Freispruch verärgert sind, verstecken.
Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir nutzen sie u. a., um Ihnen eine sichere Spendenmöglichkeit anzubieten und um Zugriffe auf unsere Website anonymisiert auszuwerten. Außerdem können wir so eigene YouTube-Videos auf der Website teilen. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.