Am 22. April wurde Khaled (Name geändert) von einem saudi-arabischen Gericht von einem der drei Anklagepunkte gegen ihn freigesprochen.
Während der Anhörung kam es zunächst zu einer Auseinandersetzung zwischen den Richtern und den Anwälten der Staatsanwaltschaft, gefolgt von einer zweiten Auseinandersetzung zwischen den Anwälten selbst. Der Richter entschied in einem Anfall von Wut, dass die Beweise nicht ausreichten und sprach Khaled frei.
Auch wenn sich Khaled über diesen ersten Sieg freut, stehen ihm noch zwei Anklagen bevor: Er wird beschuldigt, versucht zu haben, Muslime zum Christentum zu bekehren und seiner Schwester geholfen zu haben, das Land ohne die Zustimmung ihres Mannes zu verlassen.
Khaled hat immer in Saudi-Arabien gelebt, ist verheiratet und hat ein Kind. Als ehemaliger Muslim konvertierte er zum Christentum, ebenso wie seine Schwester. Ihre Grossfamilie akzeptierte ihre Entscheidung nicht und verfolgte sie. Der Mann seiner Schwester war so gewalttätig, dass Khaled ihr half, mit ihren Kindern aus dem Land zu fliehen. Seitdem spricht ihr Schwager Drohungen gegen die Frau und den Sohn von Khaled aus. Der Freispruch ist eine Erleichterung für Khaled: Wäre er inhaftiert worden, hätte sein Schwager freie Hand gehabt, seine Drohungen auszuführen. Die Diebstahlsanklage war bereits ein Versuch seiner Familie, sich an ihm zu rächen.
Seit seiner Bekehrung wurde Khaled bereits zu mehreren Gefängnisstrafen verurteilt und auch von den Behörden mehrfach ausgepeitscht. Saudi-Arabien ist das Kernland des sunnitischen Islams, eines der verschlossensten Länder für den christlichen Glauben und eines der wenigen, in denen Kirchengebäude verboten sind. Jegliche öffentliche Darstellung anderer Religion als dem Islam ist verboten und der Zugang zu Mekka ist allen Nicht-Muslimen untersagt. Stark verfolgt von ihren Familien und den Behörden, manchmal unter Einsatz ihres Lebens, ziehen es Christen muslimischer Herkunft wie Khaled vor, ihren Glauben zu verstecken.
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