Nachdem sie Jesus kennengelernt hatte, musste Simin aufgrund von Verfolgung aus dem Iran fliehen. Doch durch Gebet tragen ihr Zeugnis und ihr Dienst immer wieder Frucht.
Für Simin* (Beispielbilder) ist das Leben «ein geistlicher Kampf, und wir müssen ihn geistlich durch Gebet austragen». Sie weiss, wovon sie spricht, denn sie hat die Verfolgung im Iran nur dank Gebet überlebt. Heute, als Flüchtling in einem Nachbarland, sagt sie: «Mein Herz tanzt vor Freude, wenn ich höre, dass viele Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt für mich und meine Familie beten, obwohl sie uns nicht persönlich kennen. Es ist ein Segen für mich zu sehen, dass Gott durch Gebet inmitten von Verfolgung wirkt.»
Alles beginnt für Simin als muslimisches Mädchen im Iran. Einer ihrer Freunde, Moshen*, schenkt ihr eine Bibel und ermutigt sie, sie zu lesen. Das ist für sie eine erste Offenbarung. «Die Bibel hat mich wegen ihrer Haltung zur Ehe sehr angesprochen. Sie ist ganz anders als die Welt des Islam! Frauen haben in der Bibel so viel Wert: Wir werden gesehen!»
Sofortige Heilung
Eines Tages schaut sie sich einen Film über das Leben Jesu an und ist von der Szene, in der er sein Kreuz trägt, tief berührt. «Ich hatte das Gefühl, mit Jesus zu gehen. Ich konnte spüren, wie schwer es für ihn war und dass es für mich unmöglich gewesen wäre, es selbst zu tun. Dort kniete ich nieder und weinte stundenlang, ohne zu verstehen, was mit mir geschah.» An diesem Tag veränderte sich ihr Leben für immer.
Sechs Monate später findet Simin eine Hauskirche im Untergrund. Dort kann sie ihren neuen Glauben ausleben. Anbetung, Bibellesen und Gebete vermischen sich mit dem Ausdruck widersprüchlicher Emotionen und Gefühle für neue Konvertiten aus dem Islam. In diesem Zusammenhang heiraten Simin und Moshen und haben eine kleine Tochter. Simin, die als Krankenschwester arbeitet, beginnt, heimlich für ihre Patienten zu beten. Ein fünfjähriger Junge, der mit einer Herzkrankheit im Sterben liegt, wird sofort geheilt. Simin schöpft aus diesem Wunder Kraft und Mut, um in ihrer Umgebung unauffällig von Jesus zu erzählen.
In ihrem eigenen Haus verhaftet
Dann beginnt die Verfolgung: Simin wird von ihrer Familie verspottet, muss streng den islamischen Schleier tragen und an den Gebeten am Arbeitsplatz teilnehmen. Der Pastor ihrer Hauskirche wird verhaftet und ihre heimlichen Gottesdienste werden abrupt beendet. Ohne jegliche Gemeinschaft mit anderen Glaubensgeschwistern beginnen Simin und Moshen eine neue Untergrundkirche in ihrem eigenen Haus.
Doch sie werden von Nachbarn denunziert, eines Morgens im Sommer 2019 festgenommen und ins Gefängnis geworfen.
Eines Tages iranische Missionare?
Am Ende des Lockdowns können sie schliesslich in ein angrenzendes Land fliehen. Heute leben sie dort als Flüchtlinge, und ihre Situation ist prekär und instabil, vor allem in finanzieller und medizinischer Hinsicht.
Simin hat an einer Schulung von Partnern von Open Doors teilgenommen und einen Online
Dienst für Frauen im Iran gestartet. Es handelt sich dabei um ein wöchentliches Video-Gebetstreffen. Sie beginnt immer mit denselben Worten: «Gott, bitte berühre die Herzen aller Iraner, von den Behörden bis zu den einfachen Bürgern. Lass jedes Haus zu einem Teil deiner Kirche werden.»
«Es ist ein Segen für mich zu sehen, dass Gott durch Gebet inmitten von Verfolgung wirkt.»
Simin
Gestärkt durch dieses Gebet hat sie einen verrückten Traum: Sie möchte, dass christliche Missionare aus dem Iran ausreisen, um den Rest der Welt zu evangelisieren. «Das ist nicht unmöglich, wenn man die Geschichte betrachtet. So viele Menschen auf der Welt müssen Jesus kennenlernen! Als Iranerin möchte ich anderen Nationen dienen, so wie andere meiner Nation gedient haben.»