Nach dem Ende der Militärallianz zwischen Frankreich und dem Tschad stehen die Christen den Dschihadisten allein gegenüber.
Schlechte Nachrichten für die Christen im Tschad. Am 28. November beendeten die Behörden das Militärbündnis mit Frankreich, das vor allem zur Bekämpfung des terroristischen Dschihadismus im Land präsent war. Wahrscheinlich wird sich das Land nun an Truppen aus Russland wenden, um zu versuchen, die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus einzudämmen, der eine immense Instabilität in der Region verursacht. Mit dieser Entscheidung gegen seinen ehemaligen Kolonialherren folgte der Tschad dem Beispiel von Nachbarländern wie Mali, Burkina Faso und Niger.
Im Tschad praktiziert etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung einen gemässigten Islam, während 35% dem christlichen Glauben (katholisch oder protestantisch) angehören. 10% der Bevölkerung sind Animisten. Mit der zunehmenden Präsenz von Boko Haram ist die Gewalt jedoch endemisch geworden und nimmt häufig die Form von Entführungen und Zwangsumsiedlungen an. Nach Ansicht einiger Sicherheitsexperten in der Region ist das Gebiet um den Tschadsee zum Epizentrum des weltweiten dschihadistischen Terrorismus geworden.
Serie von Gräueltaten
Mit dieser zunehmenden Instabilität wird auch die Religionsfreiheit immer weiter eingeschränkt. In den letzten zwei Jahren kam es zu mehreren Zerstörungen von Kirchen durch Brandstiftung, Entführungen und Tötungen, darunter eine Reihe von Gräueltaten in den Dörfern Blangoure, Manguez und Fende in der Nähe des Tschadsees.
Konversionen mit hohem Risiko
Vor diesem Hintergrund üben Christen ihren Gottesdienst zunehmend im Geheimen, in Hauskreisen, aus. Christliche Kinder werden in der Schule häufig gemobbt. Am schlimmsten ist die Situation jedoch in Familien, in denen ein Elternteil Christ wird und der andere nicht. Das berichtet eine anonyme Quelle von Open Doors:
«Familien werden zerstört, Frauen werden gezwungen, sich scheiden zu lassen, und ihnen wird jeglicher Kontakt zu ihren Kindern verwehrt.»
Nicht nur, dass es den Kindern dann an jeglicher mütterlicher Fürsorge fehlt, auch die Mütter selbst laufen Gefahr, in die Prostitution abzurutschen, da sie keine Möglichkeit mehr haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Beten wir dafür, dass dieser Teufelskreis aus Gewalt und Armut für die Christen und Christinnen im Tschad durchbrochen wird.