In der Türkei bilden der radikale Islam und der aggressive Nationalismus, der von der Regierung gefördert wird, eine Einheit. Dies zeigt sich in Hassreden gegen Christen und der Ausweisung von christlichen Auswanderern, die beschuldigt werden, eine «Bedrohung der nationalen Sicherheit» zu sein. 200 christliche Gastarbeiter wurden zwischen 2019 und 2022 gezwungen, die Türkei mit ihren Familien zu verlassen.
Seit 2019 werden christliche Expats einer nach dem anderen aus der Türkei vertrieben. Einige erhalten einen Ausweisungsbefehl und müssen das Land sofort verlassen. Anderen, die von ihrer Reise zurückkehren, wird die Einreise in die Türkei untersagt. Eine dramatische Situation für Familien, bei denen ein Elternteil abgeschoben wird. Der andere Elternteil und die Kinder müssen sich dann entscheiden, ob sie sich dem im Ausland gestrandeten Elternteil anschliessen oder getrennt leben wollen.
Diese Abschiebungen belasten auch die Kirche. Häufig waren diese ausgewiesenen Christen dafür verantwortlich, Gemeindeleiter auszubilden und Theologie zu lehren. Dies kann in der Türkei offiziell und legal nicht mehr getan werden.
Der Mangel an Gemeindeleitern und Pastoren ist nicht das einzige Problem, mit dem die türkischen Kirchen heute konfrontiert sind. Um legal zu sein, müssen sie sich bei den Behörden registrieren lassen. Dies fällt ihnen jedoch zunehmend schwer. Es gelingt ihnen auch nicht, Gotteshäuser zu finden. Anträge auf Genehmigung für die Nutzung eines neuen Gebäudes werden nicht bewilligt. Ebenso wenig wie Anträge, die darauf abzielen, ihren derzeitigen Gottesdienstraum weiterhin zu nutzen oder ein Kirchengebäude für ihre Feiern zu verwenden.
Das Klima des Misstrauens und des Hasses ist zunehmend belastend: Die Regierung nutzt das Internet, um Hasstiraden gegen Christen zu verbreiten. Infolgedessen sind die Desinformationskampagnen so zahlreich und gut inszeniert, dass Christen zunehmend an den Rand gedrängt werden.
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