Pressemeldungen Usbekistan | 12 Februar 2019

Usbekistan: Geldstrafe für ein Neues Testament

In Usbekistan wurde ein protestantischer Christ bestraft, weil er einer Frau ein Neues Testament angeboten hatte. Das Gericht ordnete die Vernichtung des Buches an.

 

 
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In Usbekistan wurde ein protestantischer Christ bestraft, weil er einer Frau ein Neues Testament angeboten hatte. Das Gericht ordnete die Vernichtung des Buches an.

Am 15. Januar wurde Shukhrat Safarov, ein protestantischer Christ, bestraft, weil er einer Frau in Usbekistan ein Exemplar des Neuen Testaments angeboten hatte. Das Gericht ordnete die Vernichtung des Buches an.

Shukhrat wurde vom Verwaltungsgericht Buchara zur Zahlung einer Geldstrafe von 552'900 Soms (rund 70 Franken) verurteilt, was einem Durchschnittsgehalt von zwei Wochen entspricht. Die Polizei hatte die Wohnung der Frau durchsucht, um die Kopie des Neuen Testaments zu beschlagnahmen.

Illegale und missbräuchliche Verhaftungen

Das usbekische Regime verbietet es, mit anderen Menschen über seine Überzeugungen zu sprechen, was im Widerspruch zu internationalen Menschenrechtsstandards steht. Dennoch ebnen die usbekischen Bestimmungen den Weg für zahlreiche Überschreitungen durch die Polizei, und dies ungestraft.

Im Falle von Shukhrat Safarov wurde das Gesetz nicht eingehalten: Während der Verhaftung gab der Polizeibeamte Shukhrat weder seine Identität preis noch erschien er mit einem Durchsuchungsbefehl. Ausserdem drängte er sich in sein Haus.

In mehreren Fällen, in denen die Polizei die Verfahren zur Festnahme von Christen zu Hause nicht einhält, wurden Untersuchungen über das Vorgehen der Polizisten eingeleitet. Diese Untersuchungen werden schnell eingestellt.

Shukhrat ist kein Einzelfall

Protestanten in der nordwestlichen Stadt Urganch, in der rund 150'000 Menschen wohnen, sowie der östlichen Region Namangan beklagten sich ebenfalls über Polizeirazzien und Durchsuchungen ohne Haftbefehl sowie über den polizeilichen Druck auf Einzelpersonen, gefälschte Aussagen zu unterschreiben.

So geschah es im November 2018 mit Pastor Ahmadjon Nazarov, Sharofat Allamova, Ravshan Yunusov und anderen Christen, die alle Opfer einer falschen Aussage waren. Ravshan sagte: «Ich bin ein Christ und ich habe eine Bibel zu Hause. Warum sollten Christen so behandelt werden, als wären sie eines Verbrechens schuldig?»

Verwenden religiöser Bücher in Usbekistan verboten

Usbekistan schreibt die Zensur aller gedruckten und elektronischen religiösen Literatur vor. Das Regime ist besonders feindselig gegenüber nicht-muslimischen Gläubigen, die Usbekisch (Amtssprache des Staates) in religiösen Texten und in der eigentlichen Gottesdienstpraxis verwenden. Der Ausschuss für religiöse Angelegenheiten hat erklärt, dass die Nutzung des Neuen Testaments für «missionarische Zwecke» illegal ist.

Die Polizei beschlagnahmt Bücher, die die staatliche Zensur durchlaufen haben. Bei mehreren Gelegenheiten hat das Regime sogar versucht, Gläubige verschiedener Religionen, einschliesslich Christen, daran zu hindern, ihre religiösen Bücher zu Hause zu lesen.

Im Herbst fast 50 Personen verhaftet

Am 19. November 2018 durchsuchte die usbekische Polizei ein Haus in Pop, einer Stadt in der usbekischen Provinz Namangan. Acht protestantische Christen, die sich zu einem Essen und zum Lesen der Bibel versammelt hatten, wurden alle verhaftet.

Am 30. September 2018 wurden 40 protestantische Christen verhaftet und inhaftiert, weil sie sich zum Lesen der Bibel versammelt hatten. Zwei Personen mussten wegen dem erlittenen psychischen Druck ins Krankenhaus; bei 31 Personen wurde der Fall weiterverfolgt und mit einer Geldstrafe belegt.


 

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